PRR- Hochburg der „Pflegebedürftigen“

Auszug aus unserem Newsletter Januar 2014 unter  http://wiki.piratenbrandenburg.de/Prignitz-Ruppin/Presse

„Blühende Landschaften“ versprach damals Altkanzler Kohl. Nun ist er selbst
pflegebedürftig und würde auch sicherlich in unseren Gefilden auf der Suche nach
einem geeigneten Heim fündig werden. Eine breite Auswahl an Pflegeheimen steht ihm
zur Verfügung.
Ich habe mir die Mühe gemacht für Ihn zu recherchieren. Verbleiben wir in den
Grenzen des Regionalverbandes stehen ihm 24 stationäre Einrichtungen (Pflegeheime,
Altenheime, Seniorenresidenzen) zur Verfügung, die ambulanten Dienste sind um ein
Vielfaches mehr angesiedelt. Von Pritzwalk bis Neuruppin über Lenzen nach
Marienfließ, hier darf sich Altkanzler niederlassen. Ich habe die Ländergrenzen
ignoriert, Havelberg, Seehausen, Waren, Parchim, alles nur einen Katzensprung
entfernt, bieten ebenso viele Möglichkeiten an.
Man darf davon ausgehen, dass sich die Zahl der Standorte und Heime noch erweitern
wird, erst Freitag letzter Woche war ich bei einer weiteren Eröffnung von 41
stationären Plätzen dabei. Lokalpolitiker, Heimleiter, Banken und Förderer
gratulierten und feierten im Wissen um ein großartiges Geschäft. Komischerweise
waren knapp 80% der Gratulanten Männer, im operativen Geschäft ist dieser Anteil
andersherum.
Ein Pflegeheim finanziert sich hauptsächlich über die Leistungen der
Pflegeversicherung, die können bis zu 1918 Euro/ Monat und je Pflegebedürftigen
betragen, hinzukommend Miete, Verpflegung etc., sodass ein Pflegebedürftiger
nochmals etwa 1000- 1500 Euro pro Monat allein finanziert. Das dafür viele
Rentengelder nicht reichen ist ein offenes Geheimnis. Investitionskosten werden dem
Heimbetreiber zusätzlich bezahlt (z.B. 10 Euro/ pro Heimplatz und Tag).
Ein lukratives Geschäft für jeden Betreiber, ein PLEITE GEHEN ist derzeit nahezu
ausgeschlossen, da der Bedarf an Plätzen…aber ich möchte mich da nicht wiederholen.
Den wachsenden Angeboten stehen nur wenige Fachkräfte gegenüber. Bis 2030, so die
allgemeine Annahme, wird diese Schere noch deutlich auseinander gehen. Ein
unsicheres Zeichen des Pflegepersonalmangels sind die freien Parkplätze vor den
Pflegeheimen, früher bekam ich nur schwer einen Parkplatz.
Im „Prignitzer“ las ich neulich ein wenig überrascht, was eine Fachkraft nach
durchschnittlich 6 Jahren im Beruf verdient. Es war die Rede von 3000 Euro brutto.
Schlecht abgeschrieben fällt mir nur dazu ein. Ein Verdienst zwischen 1500-2500
Euro ist für unsere Region sehr viel realistischer, das weiß ich aus
glaubwürdigeren Quellen als eine unserer Regionalzeitungen. Ein geringes Entgelt
für eine körperliche und psychisch äußerst anstrengende Arbeit. Drei- Schicht-
System, feiertags, und 3 von 4 Wochenenden sind keine Seltenheit sondern
Normalität. Viele werden diese 3000 Euro nie verdienen, weil eine hohe Fluktuation
besteht, nach 8,2 Jahren haut der durchschnittliche
Altenpfleger oder auch die Altenpflegerin in den Sack. Wer
nun meint, dass die Krankenhäuser besser dran sind, der
irrt, und zwar gewaltig, nach 7,5 Jahren sind diese fertig.
Wie alt seid Ihr 2030? DENKT MAL DRÜBER NACH!
Michael Polte

2 Antworten

  1. Thomas Bennühr sagt:

    Hallo Michael,
    ein super Artikel über ein klares kommunales Thema. Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Kommunalwahl.
    Viele Grüße
    Thomas
    Vorsitzender KV OHV

  2. Michael g. sagt:

    Hi gebe dir recht und was willst du dagegen unternehmen ?

    mfg
    Michael G.

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